Some reactions to my Glinka CD

MIKHAIL GLINKA: Variationen für Klavier über Opern- und Liedthemen 

Vladimir Stoupel zeigt sich in seinem Spiel höchst brillant und gewitzt, aber auch einfühlsam und poetisch, wie etwa in den Variationen über die Romanze „Die Nachtigall“ von Alyabyev. Der einleitenden Romanze in E-Dur „Benedetta sia la madre“ folgen die Variationen über ein Thema aus der Oper „Fanika“ von Cherubini, die Variazioni brillanti über ein Thema aus der Oper „Anna Bolena“ von Donizetti, die simplen und doch überaus effektvollen Variationen über zwei Themen aus dem Ballett „Chao Kang“ sowie das „Rondino brillante über ein Thema aus der Oper „I Capuleti ed I Montecchi“ von Bellini. Ganz Italianità und Belkanto, zelebriert Stoupel hier auf seinem Steinway eine reichhaltige Palette an Anschlagsarten, ein Schuss Wodka für das russische Idiom darf freilich nicht fehlen. Reiner russischer Überschwang findet sich am Ende in der romantisch angelegten Paraphrase von Balakirev und im großartigen Zyklus von Lyadov. Ganz große Klasse und pianistische Gipfeljagd ist, wie Vladimir Stoupel all diesen mäandernden blühenden Musikgärten einen stilistisch unverwechselbaren Rahmen verpasst. Wie aus einem Guss klingen all diese märchenhaften Klangseelentröster. Eine CD, die aus purer Freude an den seltenen Stücken und der pianistischen Bravour garantiert wieder und wieder in den Player wandern wird. 

 




Glinka: Klaviervariationen u.a.; Vladimir Stoupel (2016); Avi  

Dies ist hochvirtuose Klaviermusik ohne Tastendonner. Stoupel spielt sie ungemein musikalisch; seine Virtuosität erweist sich in der Phrasierung, in der ungemein subtilen Klangschattierung, die den eher gleichförmigen Klaviersatz geradezu illuminiert, in der perlenden Geläufigkeit, die elegant und beiläufig-generös wirkt. Stoupel setzt auf sinnliches Musikmachen. Er gibt Glinkas Variationen über einst allbekannte Opernthemen pianistischen Glanz. Zugleich vermittelt er etwas von der Atmosphäre einer Musikkultur, in der solche Musik noch ihren gesellschaftlichen Ort besaß. Der ist versunken, aber die Musik vermag doch zu überleben, wenn sie präsent wird wie hier. 


Erstklassiger Pianist wertet Salonmusik auf 
Die Zusammenfassung dieser CD ist schnell gemacht: Tolle Interpretationen von Stücken, auf die die Welt eigentlich verzichten kann. Mikhaïl Glinkas diverse Klaviervariationen sind nette Werke im Sinne gehobener Salonmusik. Vervollständigt wird das Programm durch eine interessante Paraphrase von Mily Balakirev über Glinkas ‘Die Lerche’ sowie durch Antaloy Lyadovs hochwertigere Variationen über Glinkas ‘Eine venezianische Nacht’. 
Der Pianist Vladimir Stoupel erweist sich als ein idealer Interpret für diese leichte Musik. Dank seinem filigranen, feinsinnigen und farbigen Spiel werden die Werke regelrecht aufgewertet. Technisch sind die Variationen einfach brillant gespielt, wobei Stoupel sich virtuos zurückhält und der Musik den Vorrang lässt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man diese Werke besser spielen und ausloten kann, als das hier getan wird. Sicherlich trägt Stoupels Spiel viel dazu bei, dass der eine oder andere die Musik sogar schätzen wird… 

Technically brilliant and finely nuanced performances of a program with salon music by Vladimir Stoupel. That’s definitely a way to up-value such music.

Leave a comment